Wörtlich übersetzt: „Wanderung“, „Wandernde“, „Menschen mit einem Wanderungshintergrund.“ Die Begriffe sind also recht allgemein und werden häufig unklar benutzt. Der Begriff „Migranten“ wird mittlerweile fast ausschließlich für Einwanderer aus dem Ausland verwendet, häufig fast gleich bedeutend mit dem Wort „Ausländer“. In vielen Fällen werden „Menschen mit Migrationshintergrund“ jedoch von Ausländern unterschieden. Gemeint sind dann deutsche Staatsangehörige, die z. B. nicht als Deutsche geboren sind, sondern sich einbürgern ließen. Auch Kinder von Eltern mit zwei Nationalitäten, von denen eine deutsch ist, werden manchmal als Deutsche mit einem „Migrationshintergrund“ bezeichnet. Der Begriff hat keine rechtliche Aussagekraft: alle Deutschen haben vielmehr gleiche Rechte und Pflichten. Nach der Definition des Statistischen Bundesamts sind Personen mit Migrationshintergrund „alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem nach 1949 zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“.
Wörtlich übersetzt: „Umfeld“. Unter Milieu versteht man die Lebensbedingungen, unter denen ein Mensch oder eine Gruppe lebt. Zum Umfeld gehören die Familie, Freunde und Kollegen, der Gesellschaftskreis, Mentalitäten, kulturelle und religiöse Werte, soziale Umstände (Armut, Reichtum), die politische Situation usw.
Wörtlich übersetzt: „viele Kulturen“. Der Begriff wurde geprägt, um darauf hinzuweisen, dass in unserem Land nicht nur eine Mehrheitsgesellschaft lebt, sondern auch viele andere Gruppen. Der Begriff meint damit insbesondere die Kulturen der Einwanderer, die in den letzten Jahrzehnten nach Deutschland gekommen sind, beschreibt aber auch die zunehmende Beeinflussung unseres Alltags durch Kulturen aus aller Welt. Der neue Begriff der „Supervielfalt“ möchte darüber hinaus darauf hinweisen, dass ‚Kulturen‘ auch in sich nicht einheitlich und der Veränderung unterworfen sind.
Wörtlich übersetzt „Nebeneinander-Gesellschaften“. Der Begriff wird im Allgemeinen verwendet, um auf eine als abgesondert geltende, nicht den vorherrschenden Regeln und Werten einer Mehrheitsgesellschaft entsprechenden Gemeinschaft bzw. Minderheit zu verweisen. Häufig sind damit nationale Gruppen gemeint. Manchmal wird aber auch von Parallelgesellschaften bestimmter sozialer Gruppen gesprochen. Der Begriff wird selten zur Beschreibung eines Sachverhalts verwendet, sondern drückt häufig Befürchtungen oder einen Vorwurf aus.
Wörtlich übersetzt: „Beteiligung, Teilnahme“. „Partizipieren“ heißt auch „etwas abbekommen“. Der Begriff meint im Allgemeinen die Möglichkeit zur Mitwirkung, Mitbestimmung und Beteiligung an der politischen Meinungs- und Willensbildung. Er meint aber auch die Möglichkeit oder den Willen, am kulturellen Leben oder dem nachbarschaftlichen Miteinander teilzunehmen.
Wörtlich übersetzt: „Mehrzahl“. Pluralität meint in einer demokratischen Gesellschaft, dass es nie nur eine einzige Meinung oder einen einzigen Lebensstil gibt und dass Meinungsverschiedenheiten ebenso zulässig sind wie andere Lebensformen oder andere religiöse Bekenntnisse. Rahmenbedingungen einer pluralen Gesellschaft sind die geltenden Gesetze, Rechte und Pflichten. Das Gegenteil einer pluralen Gesellschaft wäre eine „Einheitsgesellschaft“, wie sie in manchen Diktaturen Staatsziel ist.
Wörtlich übersetzt: „Zuvorkommen, Vorbeugung“. Als Prävention bezeichnet man Maßnahmen, die ein unerwünschtes Ereignis oder eine unerwünschte Entwicklung im Voraus vermeiden sollen. Prävention kann auch darin bestehen, Konflikten vorzubeugen, indem Vorurteile aufgeklärt und Diskriminierungen verhindert werden.
Wörtlich übersetzt: „Absonderung“. In der Regel ist damit die ungleichmäßige Verteilung unterschiedlicher Menschen in einem bestimmten Raum, z. B. in Stadtvierteln, gemeint. Das bedeutet, dass manche Bevölkerungsgruppen in manchen Gebieten stark konzentriert, in anderen Gebieten wenig oder fast gar nicht vertreten sind („Ausländerviertel‘ oder ‚Reichenviertel‘). Städte versuchen häufig, dem entgegenzuwirken, ohne gute Besonderheiten einzelner Stadtviertel abzuschwächen.
Wörtlich übersetzt etwa „Zusammengehörigkeitsgefühl“. Solidarität meint darüber hinaus, die Bereitschaft, einander zu helfen und füreinander einzutreten.
Wörtlich etwa „besonders große Vielfalt“. Der Begriff ist neu und geht auf einen einzelnen Wissenschaftler zurück (Steven Vertovec). Der Begriff möchte darauf aufmerksam machen, dass die Einwanderergruppen in modernen Gesellschaften durch eine große Vielfalt geprägt sind. Die Gruppen unterscheiden sich voneinander und sind auch in sich selbst nicht mehr einheitlich. In gleicher Weise ist aber auch die sog. Mehrheitsgesellschaft nicht mehr einheitlich, sondern durch sehr viele verschiedene soziale Lagen, Meinungen und Lebensformen geprägt. Der Begriff „Supervielfalt“ möchte zudem darauf aufmerksam machen, dass diese Vielfalt eher zu- als abnimmt, wozu in modernen Großstädten wie Frankfurt auch die vielen Zu- und Wegzüge beitragen.
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