Transkulturalität statt Multikulturalität!
Transkulturalität umfasst zwei grundlegende Einsichten:
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Einsicht Nr. 1:
Ein Mensch kann mehr als nur eine Kultur haben. Er kann z.B. zusätzlich zu einer Herkunftskultur die Kultur seines Aufnahmelandes erlernen, ohne die Kultur seines Herkunftslandes aufzugeben.
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Einsicht Nr. 2:
Wenn es einen Konflikt zwischen Herkunfts- und westlicher Aufnahmekultur gibt, dann sticht die Aufnahmekultur die Herkunftskultur aus, insbesondere, wenn es um Menschenrechte geht, ganz ohne jeden Kompromiss.
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Die Unterschiede zu Multikulti sind klar:
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Multikulti geht davon aus, dass jeder Mensch nur eine einzige Kultur hat, die er auch bei Einwanderung in eine andere Kultur unverändert beibehält. Multikulti ignoriert die Frage, wie Unverträglichkeiten unter den Kulturen zu behandeln sind. Multikulti geht irrigerweise davon aus, dass die Geltung der Menschenrechte selbstverständlich sei; wir wissen heute, dass es leider nicht so ist.
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Transkulturalität nimmt niemandem seine Kultur weg!
Transkulturalität fordert im Gegenteil, dass Zuwanderer eine Kultur hinzugewinnen, nämlich die deutsche Kultur. Transkulturalität regelt das Zusammenleben der Kulturen verlässlich, weil die Prioritäten klar sind. Transkulturalität lässt keinen Zweifel an der Geltung der Menschenrechte aufkommen.
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Ich schlage vor, Transkulturalität in diesem Sinne zum neuen Paradigma des Integrationskonzeptes zu erheben und das Paradigma der Multikulturalität explizit als falschen Ansatz zu bezeichnen und abzulehnen.
Anmerkung der Moderation:
Der oben stehende Beitrag des Teilnehmers "cicero" führt einen neuen Begriff mit besonderer Verwendung in den öffentlichen Dialog ein. Zum besseren Verständnis aller Teilnehmer im Dialog verweisen wir auf den neu eingestellten Beitrag Transkulturalität in der Rubrik „Häufig verwendte Begriffe“.