Integration braucht Räume
Integration braucht Räume
Integration braucht Räume, um Begegnung zu ermöglichen und zu fördern. Leider gibt es in der Nordweststadt zu wenige öffentliche Versammlungsräume. Das herunter gekommene Kleine Einkaufszentrum in der Thomas-Mann-Str. erfüllt schon lange nicht mehr seine Funktion als "Marktplatz" für den Stadtteil. Viele dem Integrationsprozess dienende Aktivitäten, wie etwa "Mama lernt Deutsch"-Kurse, Begleitprojekte für benachteiligte Familien (Hippy-Projekt), interkulturelle Frauentreffen, vom Verein Brücke 71 initiierte Bürgerversammlungen zu Themen wie "Sicherheit in der Nordweststadt" oder Feste von benachbarten Einrichtungen und Migrantenorganisationen finden derzeit im Gemeindehaus der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde statt. Die Idee, das leerstehende ehemalige Gemeindehaus der Reformierten Gemeinde Gerhart-Hauptmann-Ring 398 für ein Kultur- und Begegnungszentrum zu nutzen, konnte bisher wegen fehlender finanzieller Mittel nicht realisiert werden. Der Raummangel droht sich in absehbarer Zeit zu verschärfen, da die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde wie alle Evangelischen Gemeinden in Frankfurt gezwungen ist, ihre Versammlungsfläche erheblich zu reduzieren, wenn nicht gar ganz aufzugeben. Wo sollen aber dann die hier angesiedelten Gruppen und Aktivitäten dann angesiedelt werden? Hier müssen dringend Antworten gesucht und bald auch gefunden werden, damit die "Integration im Alltag" weiterhin stattfinden kann.
Nach wie vor bietet sich zum Einen das bereits erwähnte, leerstehende ehemalige Gemeindehaus der Reformierten Gemeinde an. Allerdings müsste die Stadt sich hier sehr viel stärker engagieren, um das Gebäude wieder nutzbar zu machen und geeignete Ankermieter zur Betreibung des Hauses zu finden.
Zum Anderen weisen wir darauf hin, dass gegenwärtig seitens der evangelischen Kirchengemeinden (Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde und Gemeinde Niederursel) sowie des Ev. Regionalverbandes im Kleinen Zentrum der Neubau eines Kindergartenzentrums (mit drei U3-Gruppen) anstelle des bisherigen Gemeindehauses der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde geplant wird. Da die Evangelische Kirche eigentlich notwendige (zur Fortsetzung der oben aufgeführten Aktivitäten) zusätzliche Versammlungsräume, die man hier vorsehen könnte, alleine vermutlich nicht finanzieren kann und will, wäre aus unserer Sicht die Stadt gefordert, wenigstens hier dafür zu sorgen, dass das Raumprogramm in dem neuen Gebäude auch weiterhin Treffen von für den Integrationsprozess wichtigen Gruppen, Begegnungs- und Bildungsangeboten zulässt.
Kommentare
1 RAumangebot zur Begegnung
Hinzu kommt noch, der Kampf der katholischen Matthiasgemeinde um die Erhaltung ihres eigenen Gemeindehauses in der Nachbarschaft. Auch dass ist nicht gewährleistet für die Zukunft. Durch die Planung der Nordweststadt sind als soziale Treffpunkte leider nur die Gemeindehäuser vorgesehen und mit dem Gemeindehaus der Nordweststadt Mitte Gemeinde ist in den letzten Jahren schon ein fast Neues Gebäude der Begegnung mit über 10 unterschiedlichen Räumen platt gemacht worden um dafür Einfamilienhäuser zu bauen. Auch dass hat die Stadtplanung genehmigt und damit den wenigen Raum der für soziale Nutzung im Flächennutzungsplan vorgesehen war ohne Not weggegeben. Man kann nicht immer mehr Menschen auf beengtem Raum ansiedeln ohne ihnen auch Raum zur Begegnung untereinander zu ermöglichen, wenn man als Stadt will, dass gerade das Zusammenleben gelingen soll. Noch viel mehr unter erschwerten Bedingungen einer stark mit Migrationshintergrund in kleinen Wohnungen zusammenlebender Bevölkerungsstruktur. Hier ist dann auch der hohe Anteil der Menschen über 60 im Stadtteil eine Herausforderung und erschwert die interkulturelle Begegnungen auch häufig durch das Generationsproblem. Das kann ja auch eine Chance sein, wenn man ihre gewacchsenen Räume der Begegnung in den Kirchengemeinden erhält. Verschärfend kommt hinzu, dass es in der NOrdweststadt keine gewachsene Vereinsstruktur gibt ( nur ein großer Sportverein) und keine Kneipen, Lokale, Bars oder Vereinsheime unterschiedlichster Art. Es ist halt eine Wohnstadt. Allerdings mit einer zum Engagement bereiten Bevölkerung, wenn man ihr Räume anbietet in denen sie ein solches Engagement ausüben kann und nicht durch Sparmaßnahmen unterschiedlichster Einrichtungen die wenigen vorhandenen auch noch abschafft.