Nur wenn Deutsche die Mehrheit sind?
Nur wenn Deutsche die Mehrheit sind?
Die deutsche Mehrheitsbevölkerung wurde noch nie beteiligt, sondern von der Politik immer nur entsprechend gefüttert. Fangen wir bei Nachkriegsdeutschland an (die vorherigen braunen Flecke lassen wir mal lieber unkommentiert): Als die Ostflüchtlinge in Massen ins (dann erst) notleidende Stammgebiet/Zonen strömten, gab es für diese Zugezogenen Hilfe vom Staat (Enteignungsentschädigung, Wohn- und Familienförderung etc.) die von den Eingesessenen gar nicht wohlwollend kommentiert wurden. Die Politik steuerte massiv gegen diese Stimmung; 'Volkes Stimme' wurde in den Medien übertönt; ebenso als südeuropäische Migranten in der Vollbeschäftigungszeit (hohe Lohnforderungen) als objektive Lohndrücker ins Land geholt wurden (Applaus für den Millionsten 'Gastarbeiter' durch Wirtschaft, Arbeitsamt und Politik!). Als diese meist christlich geprägten Südländer als zu links und aufmüpfig erkannt wurden verlagerte sich die deutsche ANWERBUNG in die antisowjetische und damit antikommunistische Türkei, von der die deutsche Mehrheitsbevölkerung ja dann erst nach der Ölkrise erfahren durfte, dass sie kulturell ja gar nicht nach Europa passen würde.
Im Moment ist die Politik ein bißchen im Zwiespalt: reflexartig wird bei jeder Krise immer noch gerne 'der' Ausländer in irgendeiner Form als Sündenbock der wahlberechtigten Mehrheitsbevölkerung vorgeworfen, andererseits macht die Wirtschaft zunehmend auf den -durch bisherige Ausbildungsdefizite entstandenen- Bedarf an ausländischen Fachleuten aufmerksam.
Die spannende Frage in den nächsten Jahren wird nicht sein, ob sich irgendwer irgendwo integriert oder ob die 'deutsche Mehrheitsbevölkerung' integrieren lässt, sondern welche von den zwei genannten Tendenzen (Sündenbock - Fachkräftemangel) in der Politik obsiegt.