Die Communities und Lebenswelten in den Stadtteilen miteinander intensiv in Kontakt bringen: Der Projektansatz der Thérapie Sociale
Die Communities und Lebenswelten in den Stadtteilen miteinander intensiv in Kontakt bringen: Der Projektansatz der Thérapie Sociale
Wenn es das Ziel ist, die unterschiedlichen Communities nicht nur zu tolerieren und zu akzeptieren, sondern in Kontakt miteinander zu bringen, um nicht nebeneinander, sondern miteinander zu leben...
Wenn es ein Ziel ist, die notwendigerweise auftretenden Konflikte auszutragen anstatt sie dafür zu benutzen, in ihnen die Bestätigung für die bestehenden Klischees zu finden (was oft schwierig ist)...
Wenn es ein Ziel ist, auch die Menschen miteinzubeziehen, die vor der gesellschaftlichen Vielfalt in ihrem Viertel eher Angst haben (z.B. Menschen, die sich eher über "die Ausländer" aufregen)...
...dann braucht es in den Stadtteilen Gelegenheiten, sich über die kulturellen Grenzen hinweg miteinander auseinander zu setzen. Feste, Musikversanstaltungen u.ä., die das Positive und Interessante an der anderen Kultur herausheben, sind da sicher wichtig, erreichen aber nicht die mit ihren Bedürfnislagen, die in der Vielfalt und den Anderen eher ein Problem sehen.
In Frankreich wurde zur Arbeit in den Vorstädten der Ansatz der Thérapie Sociale entwickelt, in dem Gruppen gebildet werden, die die gesamte Vielfalt des Zusammenlebens abbilden. In diesen Gruppen können sich die Menschen zuerst einmal kennenlernen und dann in einem geschützten Raum den Ärger, die Konflikte, Vorurteile, Ohnmachts- und Gewalterfahrungen u.ä. aus dem Alltag austragen, um so dahin zu kommen, wirklich gemeinsam Vorschläge für den Stadtteil zu entwickeln. Inzwischen sind auch die ersten Projekte nach diesem Ansatz in Deutschland durchgeführt worden.
Konkret schlage ich vor, Begegnungsprojekte nach diesen Prinzipien der Thérapie Sociale in Stadtteilen durchzuführen, in denen das Zusammenleben als problembehaftet empfunden wird oder in denen man resignierten Rückzug beobachtet.