Dieses Informations- und Beteiligungsangebot wird mit Ausnahme des Grußworts der Dezernentin nur in deutscher Sprache angeboten. Dies ist notwendig, um einen Dialog zwischen den Teilnehmern ohne Sprachbarierre zu ermöglichen. Sollten Sie Schwierigkeiten haben, einen eigenen Beitrag in deutscher Sprache abzugeben, kontaktieren Sie bitte die Moderation.
Doch. Die Stadt Frankfurt ist seit Jahren in der Integrationspolitik engagiert. Bereits vor 20 Jahren wurde das Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) gegründet. Das war ein großer Schritt nach vorn: Viele Projekte, die teilweise durch privates Engagement, teilweise mit öffentlicher Förderung angelaufen sind, engagieren sich heute für unser Zusammenleben in Frankfurt.
Die Stadtverordnetenversammlung – das „Stadtparlament“ – hat sich wiederholt in verschiedenen Erklärungen zu Frankfurt als einer weltoffenen Stadt bekannt, in der Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz haben. Das Dezernat für Integration und das ihm angegliederte AmkA beraten andere städtische Einrichtungen, initiieren eigene Projekte und kooperieren mit zahlreichen Vereinen und Bürgern.
Das AmkA ist zu einer Anlaufstelle für viele geworden: Fachleute und Ratsuchende. Richtig ist: Die Stadt Frankfurt hatte kein gedrucktes, gemeinsames Strategiepapier. Viele Stellen arbeiten engagiert nebeneinander, aber ohne sich in jedem Fall abzusprechen. So geschieht viel Sinnvolles, es kann aber passieren, dass manche Dinge doppelt gemacht, andere übersehen werden oder dass nicht alle Aspekte berücksichtigt werden.
Weitere Informationen: Amt für multikulturelle Angelegenheiten
Wir haben viel erreicht, aber wir haben auch noch viel zu tun. Bei manchen Fragen müssen auch wir umdenken, denn in den letzten 20 Jahren hat sich viel verändert. Wir müssen nicht alles neu machen, denn es gibt ja schon viel in Frankfurt. Aber wir müssen alle noch besser zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen.
Wir brauchen einen gemeinsamen Blick auf unsere Stadt: Was halten wir für nötig, wie wollen wir vorgehen? Der Konzeptentwurf bietet Sachinformationen, Anregungen zur Diskussion und schlägt eine Arbeitsstruktur vor, die die Integrationspolitik in Zukunft noch effizienter gestalten soll.
Der Entwurf des Integrations- und Diversitätskonzepts wird mehrere Monate lang öffentlich und in verschiedenen Arbeitsgruppen diskutiert, um möglichst viele Ideen und Vorschläge aufnehmen und unterschiedliche Interessen abwägen zu können. Eine überarbeitete Fassung, die die Ergebnisse dieser Dialogphase berücksichtigt, wird dem Frankfurter Stadtparlament, der Stadtverordnetenversammlung, vorgelegt werden und soll Grundlage für die Ausarbeitung konkreter Handlungsziele werden. Diese sollen anschließend umgesetzt werden. Dabei sollten wir möglichst viel anpacken, aber realistisch sein: Nicht alles werden wir gleichzeitig oder schnell erreichen können.
Die von allen Deutschen und EU-Staatsangehörigen gewählte Volksvertretung der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger ist die Stadtverordnetenversammlung. Sie berät und beschließt die Stadtpolitik. Fachleute der Stadtverordnetenversammlung bilden den Ausschuss für Bildung und Integration. Alle Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung und des Ausschusses sind öffentlich.
Seitens des von der Stadtverordnetenversammlung gewählten Magistrats – der „Stadtregierung“ – ist die ehrenamtliche Dezernentin für Integration, Frau Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, für die Integrationspolitik zuständig. Ihr Dezernat hat eine Querschnittsfunktion: Es berät andere Fachämter und sorgt dafür, dass Belange der Integration bei der Arbeit anderer Fachleute Berücksichtigung finden. Vorsitzende des Magistrats ist Frau Oberbürgermeisterin Dr. h. c. Petra Roth. Die Oberbürgermeisterin wird nicht von der Stadtverordnetenversammlung, sondern in direkten Wahlen gewählt.
Die Kommunale Ausländer- und Ausländerinnenvertretung (KAV) ist ein von allen in Frankfurt lebenden Ausländern direkt gewähltes Gremium, das die Belange der ausländischen Bürgerinnen und Bürger vertritt und die Stadtpolitik und die Stadtverwaltung in allen Angelegenheiten berät, die die ausländische Bevölkerung betreffen.
Mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) wurde 1989 ein eigenes Amt für Integrationsfragen geschaffen, das der Integrationsdezernentin, Frau Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, untersteht.
Weitere Informationen: Stadtpolitik
Die Stadtregierung – der Magistrat – der Stadt Frankfurt besteht aus der Oberbürgermeisterin, der Bürgermeisterin, dem Kämmerer, sieben weiteren Dezernentinnen und Dezernenten und 14 weiteren ehrenamtlichen Magistratsmitgliedern. Die Oberbürgermeisterin, die Bürgermeisterin, der Kämmerer sowie die Dezernentinnen und Dezernenten führen Fachressorts, die ihnen unterstellt sind. Sie sind hauptamtlich tätig. Ehrenamtliche Magistratsmitglieder beraten und beschließen im Magistrat Entscheidungen der Stadtregierung, vertreten die Stadt Frankfurt bei offiziellen Anlässen und erhalten dafür eine Aufwandsentschädigung.
Die Integrationsdezernentin, Frau Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, hat eine Zwischenstellung. Sie ist ein ehrenamtliches Magistratsmitglied, führt jedoch ein Fachressort: das Dezernat für Integration. Alle Magistratsmitglieder werden auch als Stadträtin oder Stadtrat bezeichnet (StRin bzw. StR), mit Ausnahme der Oberbürgermeisterin (Dr. h. c. Petra Roth), der Bürgermeisterin (Jutta Ebelig) und dem Kämmerer, dem ‚Finanzminister’ der Stadt (Uwe Becker).
Mehr Informationen: Dezernat für Integration
Wesentliche Bereiche von Integrationspolitik sind Landessache oder Bundesangelegenheit. Das bedeutet, dass die Bundesregierung oder die Hessische Landesregierung zuständig sind und Entscheidungen treffen. Als Stadt können wir z. B. nicht darüber entscheiden, wer zu uns kommt, wer bei uns bleibt oder wie man eingebürgert werden kann.
Wir entscheiden auch nicht darüber, ob an Schulen Islamunterricht eingeführt wird oder ob Arbeitslosenunterstützung gewährt wird. Die Stadt muss jedoch solche Entscheidungen umsetzen: Die Einwohnerinnen und Einwohner unserer Stadt haben es oft mit Behörden in Frankfurt zu tun, nur sehr selten mit der Landes- oder Bundesregierung.
Wir als Stadt können und müssen den Alltag der Menschen gestalten, die hier leben und ihren Ansprüchen gerecht werden. Das ist schwer genug! Es gibt kaum ein Feld in unserem Leben, das nicht die Stadtverwaltung betrifft. Städte setzen inzwischen rund 80 % aller Gesetze um. Wir müssen dafür sorgen, dass Informationen oder Hilfsangebote alle Bürgerinnen und Bürger erreichen. Wir beraten, vermitteln in Konflikten und kümmern uns um eine bürgernahe, moderne und weltoffene Verwaltung, der Sie vertrauen können.
Das neue Integrationskonzept steht in einer guten Kontinuität Frankfurter Politik. Es beruht auf der Grundlage der geltenden Gesetze, die jede Benachteiligung verbieten. Niemand darf wegen ihrer oder seiner Herkunft, Sprache, religiösen oder politischen Anschauungen, Geschlecht, sexuellen Orientierung oder Behinderung benachteiligt werden.
Die Grundsätze der Solidarität und der sozialen Verantwortung sind in unserem Verfassungsrecht verankert. Unser Konzept denkt nicht in Schubladen: Menschen sind unterschiedlich, auch wenn sie aus demselben Land kommen. Menschen unterscheiden sich schon innerhalb einer Familie. Wir wollen daher die vielen kleinen Unterschiede beachten und respektieren. Denn dies hilft uns dabei, noch effizienter und genauer zu arbeiten.
Wir wollen als Stadt noch besser darin werden, diese Ziele zu erreichen. Dafür möchten wir Menschen, Vereine, Institutionen, Fachleute, Ämter usw. noch mehr zusammenbringen und unterstützen: Wir wollen dazu beitragen, dass wir alle uns gemeinsam dem Ziel widmen, eine lebendige und attraktive Stadt zu schaffen, an deren Leben alle Menschen teilhaben können.
In Städten wohnen viele Menschen zusammen. Unterschiede drängen sich auf engem Raum. In Frankfurt leben viele Menschen anderer Staatsangehörigkeit, die sich untereinander genauso unterscheiden wie die Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Im Alltag treffen wir auf ganz verschiedene Einstellungen zum Leben, zu Partnerschaft und Familie. Wir begegnen unterschiedlichen Generationen, politischen Überzeugungen und religiösen Bekenntnissen. Lebenserfahrung, Bildungsstand und beruflicher Werdegang sind sehr unterschiedlich.
Mehr und mehr Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, ob selbst eingewandert oder nicht, haben berufliche oder persönliche Beziehungen ins Ausland. In Städten folgen Moden und Trends rasch aufeinander. Unsere Stadt prägt ein ständiges Kommen und Gehen. Auch wenn die Mehrzahl der Menschen hier dauerhaft lebt, tauscht sich die Frankfurter Bevölkerung in 15 Jahren rein statistisch gesehen einmal komplett aus.
All dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf unseren Alltag und auf uns selbst. Auch wir selbst verändern uns, aber nicht alle in gleicher Weise. Unser Entwurf für ein neues Integrations- und Diversitätskonzept möchte berücksichtigen, wie bunt unsere Stadt geworden ist – in allen Gruppen, ob Deutsche (mit oder ohne ‚Migrationshintergrund’) oder Ausländer.
Siehe dazu auch: Vielfalt
In Frankfurt leben ungefähr 675.000 Menschen. Davon haben rund 163.000 Menschen keinen deutschen Pass. Rund 25 % der Bevölkerung sind also Ausländer. Viele Menschen haben zwei Staatsangehörigkeiten, z. B. weil ihre Eltern aus zwei verschiedenen Ländern kommen. Andere wurden nicht als Deutsche geboren, sind aber eingebürgert worden. Diese Bürgerinnen und Bürger sind Deutsche.
Der Hinweis, sie hätten einen ‚Migrationshintergrund’ ist politisch und rechtlich völlig bedeutungslos, weshalb dieses Wort zunehmend als diskriminierend empfunden wird. Der Hinweis auf einen ‚Migrationshintergrund’ verweist in vielen Fällen auf eine andere, internationalere Lebensgeschichte und Familie. Die Unterscheidung nach einem ‚Migrationshintergrund’, die politisch manchmal getroffen wird, weist darauf hin, dass wir verschiedenen Menschen je anders helfen müssen, wenn sie unsere Hilfe benötigen. In Frankfurt haben rund 40 % der Bevölkerungen einen sog. ‚Migrationshinweis’.
Das bedeutet aber nicht, dass diese Menschen untereinander besonders viel gemeinsam hätten: Sie unterscheiden sich in Alter, Lebenserfahrung, Interessen, Ausbildung, Beruf usw. Der statistische Hinweis auf einen "Migrationshintergrund" zeigt, wie viel offener unsere Welt geworden ist.
Mehr Informationen: Bevölkerungsstatistik der Stadt Frankfurt am Main
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